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Ausbau des Rheinenergie-Sportparks - die Argumente der Gegner


Zum Thema "Ausbau des Rhein-Energieparks" wurden sowohl von den Gegnern als auch Befürwortern der Maßnahme seit fast 4 Jahren (!) die Argumente ausgetauscht. Richtiger wurden viele Behauptungen dadurch auch nicht.

Nachstehend eine Übersicht, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:


  1. Eine Bebauung wäre ein tiefgreifender Eingriff in die Natur. Eine bis jetzt vollständig naturbelassene Fläche würde versiegelt werden. Dies würde den darunterliegenden Boden irreversibel schädigen, die klimaaktive Wiese (Wiesen sind besonders klimaaktiv) würde vollständig wegfallen und durch den Kunstrasen würde die Klimabilanz zusätzlich verschlechtert werden. Zudem stellt die betroffene Wiese den Lebensraum vieler Tiere dar. Ökologischer Ausgleich durch eine „Ersatzfläche“ kann hierbei nicht geschaffen werden, weil sie aufgrund mangelnder freier Fläche nicht ortsgebunden sein kann.

    Antwort:

    Die klimatischen Auswirkungen des Planvorhabens bleiben auf das unmittelbare Umfeld der umzuwidmenden Flächen beschränkt. Auswirkungen auf die Kleingärten sind nur an deren Südrand und nur im vernachlässigbaren Umfang sowie auf die Sülzer Bebauung gar nicht nachweisbar.

    Quelle: Umweltgutachten Dr. Dütemeyer Umweltmeteorologie, einsehbar unter https://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/plaene/fnp_209_fc_umweltgeologisches_gutachten.pdf


  2. Die Planung des Grüngürtels hat sich über einen längeren Zeitraum entwickelt und es richtig, dass es von Anfang an geplant war, im Grüngürtel Sportanlagen anzulegen.
    Geplant ist nun aber ein riesige private Sportanlage, die in Ihrer Geschlossenheit und Bebauung auf keinen Fall mit der Ursprungsplanung in Einklang zu bringen ist!

    Antwort:

    Die Pläne sind mit dem Denkmal- und Landschaftsschutz vereinbar. Schon die Planer Konrad Adenauers haben auf dieser Fläche Sportanlagen geplant. Der Grüngürtel war immer als Gebiet angelegt, in dem Naturerlebnis, Erholung und Bewegung gleichberechtigt Platz finden.

    Das Gelände bleibt Eigentum der Stadt im für alle frei zugänglichen Grüngürtel, der 1. FC Köln mietet die Plätze nur.

    Die Plätze stehen außerhalb der Trainingszeiten dem Breitensport zur Verfügung, vier geplante Kleinspielfelder stehen allen offen.

    Quelle: 
    https://fc.de/fc-info/club/geissbockheim/gruenguertel/

  3. Der Grüngürtel war als Park für alle Bürger geplant.Ein Filetstück (ca. 35.000 m²) des Parks soll nun eingezäunt und ‚privatisiert‘ werden.Das müssen wir verhindern! Der Grüngürtel gehört allen Bürgern!

    Antwort:

    Siehe Punkt 2.



  4. Investoren sind herzlich willkommen
    Die Kapitalgesellschaft des 1.FC Köln befindet sich nicht nur in der Jagd nach Punkten, sondern auch bei der Kapitalbeschaffung in scharfer Konkurrenz zu den anderen Bundesligavereinen.
    So schließt auch der FC-Geschäftsführer Schmadtke nicht aus, dass ein Investor einsteigt, denn mit eigenen Mitteln sei der Bau eines Leistungszentrums oder gar der Kauf des Stadions nicht zu stemmen.

    Antwort:

    Glücklicherweise ist der ehemalige Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln, Jörg Schmadtke, mittlerweile Geschichte. Der designierte Vorstand hat sich bereits klar gegen den Einstieg potentieller Investoren positioniert:


    Das werden viele Fans gerne hören: „Wir sind für 50+1 und wollen weiterhin keinen Investor mit an Bord nehmen“, macht Jurist Sieger deutlich. „Der 1. FC Köln betreibt solide Finanzpolitik, diese gilt es fortzuführen.“
    Quelle: https://www.express.de/sport/fussball/1--fc-koeln/neues-fc-vorstandsteam-alter-bekannter-hilft---klare-worte-zu-stadion---investoren-32538214



  5. Aus unserer Sicht kann der 1.FC Köln entweder für seine Profis ein neues Trainingsgelände an einem anderen Standort erbauen oder er baut für seine Jugendmannschaften einen neuen Campus an einem anderen Standort. 

    Antwort:

    Es bedeutet auch, dass all das, was der Verein in den letzten Jahrzehnten hier investiert hat in Gebäude und in Sportplätze, verloren wäre. Ich frage mich, wie die finanzielle Kompensation dafür aussehen würde. Dazu kommt doch: Egal, wo wir hingehen würden, müssten wir ja komplett neu anfangen, zwölf neue Fußballplätze bauen - wie sieht es denn da eigentlich mit dem Klimaschutz aus?
    Alexander Wehrle, Geschäftsführer Finanzen 1. FC Köln
    Quelle:  https://www.ksta.de/koeln/alexander-wehrle-zum-geissbockheim--die-frage-nach-alternativen-stellt-sich-gar-nicht--33032926

    Eine Trennung des Jugend- und Profi-Bereiches bedeutet eine Schwächung der Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Jugendmannschaften, da sie natürlich auch ihre Motivation aus der Möglichkeit schöpfen, in den Profi-Bereich vorstoßen zu können. Bei anderen Bundesligisten besteht eine solche Trennung aus eben diesem Grund nicht.
    Dieses bedeutet, dass , wäre der 1.FC Köln gezwungen, abzuwandern, es nur ganz oder gar nicht ginge.



  6. Die Wiese wird beim Bau der Kunstrasenplätze um 1,50m erhöht.
    Antwort:

    Zur natürlichen Topographie des Geländes gehört zwischen dem nördlichen und dem mittleren Platz eine Stelle mit einer Delle im Boden, die eine Höhendifferenz bestimmt. Dieser betroffene Bereich wird bei der Ausführung landschaftsverträglich eingefügt. Abgesehen von diesem Bereich sind die Plätze nahezu ebenerdig angelegt. Die Behauptung, die Plätze würden auf einem 135 cm hohen Plateau angelegt, ist also falsch.


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