Kölsch, Kompjuter & Kicken - darum geht's - unter anderem - in diesem Blog. Statt buntem Schnickschnack gibt's Information und Meinung - nämlich meine. Muss nicht immer gefallen.





Das hat der Peter nicht verdient




Wir haben uns von ein paar Werten, von denen wir im Verein sehr lange gelebt haben – Vertrauen, Respekt, Verantwortung – ein Stück weit losgelöst.

Da ist sie ihm nun hoch gegangen, die Hutschnur. Wem? Dem Peter. Und womit? Mit Recht. Auf einer denkwürdigen Pressekonferenz, die eigentlich das kommende Auswärtsspiel bei Schalke 04 zum Inhalt hatte, rechnete unser Cheftrainer mit der Führungsmannschaft des 1. FC Köln ab:



So haben wir unseren Cheftrainer selten erlebt, und man fragt sich, wie es dazu hat kommen können. Der Versuch einer Analyse:



November 2011

Ein ehemals (!) großer Club ist am Ende: Abstieg aus der 1, Liga, Ausverkauf, bis über beide Ohren mit ca. 30 Mio € verschuldet, der bisherige Vorstand um Wolfgang Overath trat auf einer denkwürdigen Mitgliederversammlung im November 2011 zurück. Es dauerte bis Mai 2012, bis ein neuer Vorstand um den ehemaligen Bayer- Manager Werner Spinner inthronisiert wurde.

Die Situation war auch zum damaligen Zeitpunkt sehr ernst, alleine aufgrund der finanziellen Situation mit immer noch über 30 Mio €, wodurch der #effzeh kurz vor der Handlungsunfähigkeit und Insolvenz stand.


Mai 2012


Am 22. Mai 2012 wurde dann zunächst mit Jörg Jakobs (kam von Hannover 96) ein neuer Sportdirektor etabliert, der die Nachfolge von dem zwischenzeitlich entlassenen Volker Finke antrat und zusammen mit Frank Schäfer und dem zur Saison 2012/13 verpflichteten neuen Cheftrainer Holger Stanislawski die sportliche Führung bei der rheinischen Diva übernahm.

Nach dem Abstieg in der Saison 2012/13 fand sich der glorreiche 1.FC Köln dann auf einmal ohne Cheftrainer wieder, da Holger Stanislawski nach einem 5. Platz in der 2. Bundesliga und dem damit verpassten Aufstieg in's Oberhaus zum 30. Juni 2013 die Brocken hinwarf.


Juni 2013


Als die Not war am Geissbockheim kaum größer werden konnte, zauberte Jörg Jakobs einen bis dato dem gemeinen #effzeh-Fan unbekannten Österreicher aus dem Hut:

Peter Stöger sollte es werden, der grade mit der Austria aus Wien überraschend den Titel in der österreichischen Bundesliga mit einem neuen Punkte-Rekord eingefahren hatte und mit seinem aktuellen Club nun Teilnehmer der UEFA Championsleague war.

Man rieb sich am Rhein die Augen:

Ein Österreicher? Championsleague-Teilnehmer? Und der will zu uns? 
Gut, wirkliche Alternativen - von den üblichen verdächtigen Heilsbringern einmal abgesehen, die zudem auch bereit waren, das harte Brot des Unterhauses zu kauen - gab es kaum, zudem legte der #effzeh noch die - für seine damaligen Verhältnisse - hohe Ablösesumme von 700.000 € Ablöse auf den Tisch. Weiteres Kopfschütteln verursachte seismische Erschütterungen im Rheinland, die Zweifel waren groß, zumal Peter Stöger seinen Assistenten Manfred Schmid (dessen Rolle in der Gegner-Analyse und taktischen Vorbereitung auch heute noch von vielen unterschätzt wird) mitbrachte. Ein weiteres Maul, das der klamme #effzeh nun stopfen musste.

Man stellte sich vor allem die Frage, welche Gründe den Erfolgs-Coach Peter Stöger (und so musste man ihn nun ja wohl nennen) dazu bewogen haben könnte, die Austria Wien zu verlassen und beim (damals noch nicht offiziellen) klammen  Karnevalsverein aus Köln anzuheuern.

Überraschend und wohl auch auf Grund Jörg Jakob's Verbindungen wurde dann am 28. Juni 2013 auf einer Pressekonferenz der neue Sportdirektor Jörg Schmadtke vorgestellt, die Freude im Umfeld des #effzeh war groß, die Schnappatmung ließ nach und man hoffte auf bessere Zeiten, vor allem, was die Transfers anbelangte. Jörg Jakobs kümmerte sich fortan um das Scouting, welches dem 1. FC Köln vielversprechende Zugänge bescherte.


Mai 2014 - Mai 2017

Peter Stöger schaffte das Kunststück, in seiner ersten Saison 2013/14 als Meister der 2. Bundesliga den Aufstieg in's Oberhaus aufzusteigen - die Freude im Rheinland - abgesehen von unseren Freunden unter dem Bayer-Kreuz und der verbotenen Stadt im Norden, die immer noch der Schlacht von Worringen von 1288 nachhängt - war groß, der Kölner Barde Mo Torres spendierte die musikalische Untermalung und die Kölner samt Anhang lagen sich freudes- und siegestrunken in den Armen.





Die nachfolgende Geschichte ist schnell erzählt:

2014/15 Platz 12
2015/16 Platz 9
2016/17 Platz 5
(direkte Qualifikation für die UEFA Euroleague)

Ein Märchen wurde wahr, zudem hatten es die Verantwortlichen - nicht zuletzt dank der sehr positiven öffentlichen Wirkung des Sympathen Peter Stöger - geschafft, den 1. FC Köln in der Wahrnehmung der neutralen Beobachter als sympathischen, positiv bekloppten Karnevalsverein (nun auch offiziell als solcher registriert) zu etablieren.





Alles gut also?


Eher nicht. Bereits zur Rückrunde der Saison 2016/17 zeichnete sich ab, dass neue Transfers nicht mehr wie gewohnt einschlugen. Wichtige Stützen wurden verkauft bzw. es wurde ihrem Wechselwunsch entsprochen, anstatt ihnen eine Aufbesserung des Gehalts zuzugestehen (Mergim Mavraj). In der Rückrunden-Tabelle der Saison 2016/17 belegte der 1. FC Köln den 9. Platz, wobei dem aufmerksamen Beobachter trotz des abschließenden 5. Platzes und der erfolgreichen Qualifikation für das internationale Geschäft durchaus auffiel, dass die Luft ein wenig raus war.



In der folgenden Sommer-Vorbereitung sollte nun aufgrund der zu erwartenden Dreifach-Belastung die konditionelle Grundlage für die anstehenden englischen Wochen in Liga, DFB-Pokal und Euroleague gelegt werden. Ebenfalls verfolgte Peter Stöger das ehrgeizige Ziel, den 1. FC Köln spielerisch weiter zu entwickeln und auf Ballbesitz- statt Konter-Fussball aus einer stabilen Defensive umzustellen. Im Nachhinein kann man das durchaus als einen Fehler betrachten, den man ihm aber nur bedingt anlasten kann - doch dazu später mehr.


Transferperiode 2017/18 - Anthony Modeste wird vom Hof gejagt

Die Transferperiode im Sommer 2017 hielt dann doch die ein- oder andere "Überraschung" bereit:

Nachdem der chinesische Club Tianjin Quanjian sich noch im Winter trotz einer gebotenen Ablösesumme von kolportierten 50 Millionen € für das Kölner Sturmwunder und Publikumsliebling Anthony Modeste an Jörg Schmadtke mangels passender Alternativen zur Kompensation eines eventuellen Verlustes des Goalgetters die Zähne ausgebissen hatte, wurde selbiger dann doch im Sommer 2017 nach einer von beiden Seiten unwürdigen Vorstellung verabschiedet. Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer, so dass wir heute wissen, dass eine Gehaltsanpassung für die Kölner Rückversicherung (nicht zu verwechseln mit der Gen Re, ehemals Kölnische Rückversicherungs AG) die bessere Handlungsoption gewesen wäre, zumal weitere Transfers (Mark Uth, Maxwell Corneth, Salif Sané) scheiterten.


Sparbrötchen statt Mettbrötchen

Trotz Alexander Wehrle's Zusicherung, dass man die eingenommenen Modeste-Millionen komplett in den Kader investieren wolle, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die kolportierten Transfers unter anderem an der kölschen Sparbrötchen-Politik gescheitert sind. Hängt vielleicht mit unserem schwäbischen Geschäftsführer zusammen, da man in Köln ansonsten eher den Mettbrötchen zugeneigt ist, aber lassen wir das.


Der Fussballgott ist ein Arschloch - zumindest aus Kölner Sicht


Der glorreiche 1. FC Köln trat in der Saison 2017/18 mit großen Hoffnungen an, bereit, sich auf drei Hochzeiten zu präsentieren (1. Bundesliga, DFB-Pokal und Euroleague), doch es kam, wie es kommen musste:

Ein bereits mehr als schlanker Kader wurde durch die Ausfälle von Marcel "Cello" Risse und Jonas "Schlaubi" Hector (beide Verletzungen erfolgten jeweils im Juni und September, voraussichtliche Rückkehr zur Rückrunde) und den längerfristigen Ausfall von Jhón Cordoba (7 Wochen ab September, nun erneut verletzt) sowie Knieprobleme bei Nikolas Nartey (9 Wochen ab Dezember) weiter dezimiert. Als wäre der rheinische Club hierdurch nicht schon gebeutelt genug, gesellte sich im November auch die Kölner Stammkraft Dominique Heintz hinzu, nicht wegzudenken als linker Innenverteidiger, der ebenfalls bis zur Rückrunde ausfallen dürfte aber zwischenzeitlich erfreulicher Weise das Training mit dem Ball wieder aufgenommen hat.

In einem denkwürdigen Europacup-Spiel gegen den großen Arsenal FC, welches der glorreiche 1. FC Köln zu Hause mit 1:0 nach einer großartigen kämpferischen Leistung für sich entscheiden konnte, verletzte sich zu allem Überfluss der bereits durch vorherige diverse Verletzungen aufgrund generischer Einwirkung arg gebeutelte Ersatz-Kapitän Domminic Maroh, der ebenfalls frühestens zum Rückrundenstart zurück erwartet wird.




Moment - Ersatz-Kapitän? Matze? Nun, auch Matthias Lehmann fiel gegen den Arsenal FC aufgrund einer Verletzung aus. Ebenfalls verletzt (Anbruch des Lendenwirbel-Fortsatzes) und frühestens zum Start der Rückrunde wieder an Bord ist das portugiesische Talent Joao Queiros, dem man durchaus einen Einsatz bei den Profis zugetraut hat - zumal bei der angespannten personellen Situation.

Auf die ansonsten bei Bundesligisten schon beinahe üblichen Wehwehchen, die Spieler schon einmal zu einer kurz- bis mittelfristigen Abstinenz vom Grün zwingen (Leonard Bittencourt, Marco Höger und Koka Rausch) will ich hier gar nicht erst weiter eingehen. Sofern ich bei dieser Aufzählung jemanden vergessen haben sollte, möge man es mir nachsehen - auch ich verliere hier langsam die Übersicht, aber zum Glück gibt es ja Tante Google...


Alles wird besser. Und gerechter. Und überhaupt. Technik, Baby!

Als wäre das alles nicht schon genug, beschloss der DFB zur Saison 2017/18 die Einrichtung eines Videoschiedsrichters: Alles solle gerechter zugehen, alles würde besser, Fehlentscheidungen sollten drastisch reduziert werden. Als chronisch verpfiffener Verein war man im Stadtwald in Köln-Lindenthal hocherfreut, bis - ja, bis man feststellte, dass entweder die Technik nicht funktionierte, den Videoschiedsrichter-Assistenten und / oder Schiedsrichtern auf dem Platz die eigenen Anwendungsregeln des Videobeweises entfallen zu sein schienen oder aber der Schiedsrichter feststellen musste, dass er vor Betrachtung des gelieferten Bildmaterials leider den Termin beim Optiker seines geringsten Misstrauens versäumt hatte.



Es sollte natürlich auch die Hilflosigkeit der Kölner Mannen vor dem gegnerischen und zeitweilig eigenen Tor nicht verschweigen werden, die ich allerdings aufgrund der angespannten personellen Situation nur sehr bedingt Peter Stöger anlasten möchte.

Was folgte, war der Totalabsturz in der auf den 18. Tabellenplatz mit einem Punkteabstand auf den Relegationsplatz von nunmehr 9 Punkten - Hoffnungslosigkeit machte sich im Kölner Grüngürtel breit, was der bisherige "Geschäftsführer Sport" Jörg Schmadtke dazu nutzte, sich zu verabschieden. In dem Kontext fallen mir spontan die Begriffe "Ratten" und "sinkendes Schiff" ein.

Soweit die kurze Zusammenfassung der bisherigen Saison 2017/18.


Der Fisch stinkt vom Kopf - und der Geissbock aus dem Hintern

Nachdem im August 2017 beschlossen wurde, dem Vorstand des 1. FC Köln eine jährliche Vergütung seiner Tätigkeit von 350.000 € zu zahlen, muss man sich im Nachhinein fragen, worin genau denn diede Tätigkeiten im Einzelnen bestehen. Mir als Außenstehendem fällt es mangels Einblicks schwer, hier ein Einschätzung zu treffen, aber mir fällt doch Folgendes auf:

Natürlich sollte sich ein Vorstand aus sportlichen Belangen heraushalten - hierfür gibt es gab es schließlich den "Geschäftsführer Sport" - nun gut, das ist ein anderes Thema. Aus schierer Not mischt sich nun der verbliebende "Geschäftsführer" (mittlerweile ohne Zusatzattribut "Sport" bzw. "Finanzen") nun auch in die sportlichen Belange ein, gibt zwar in der Situation sein Bestes, gibt hier aber ebenfalls ein mich mehr alsverstörendes Bild ab (dazu später mehr).
Der Club implodiert derzeit, verliert seinen "Geschäftsführer Sport" aus immer noch nicht genau nachvollziehbaren Gründen, der bisherige Erfolgs-Scout und jetzige Sportdirektor Jörg Jakobs wurde (wohl auf Betreiben Jörg Schmadtkes) nach der Saison 2016/17 in das Nachwuchs-Leistungs-Zentrum versetzt. Die Chemie zwischen Cheftrainer und "Geschäftsführer Sport" wurde mehr und mehr vergiftet, die Transfers - mitverantwortlich übrigens Jörg Schmadtke's Sohn Nils - entpuppten sich größten Teils als Fehlgriffe. Bereits in der Vorbereitung war klar zu erkennen, dass mit dem Kader ohne nennenswerte Verstärkungen und Verbreiterung kein Blumentopf zu gewinnen sein dürfte:





Auf dem Mitgliederstammtisch im Geissbockheim am 5. September 2017 auf den Fehlstart angesprochen, beschwichtige Werner Spinner noch und sprach davon, dass "ja erst ein paar Spiele absolviert seien" - auch hier fehlte das Gespür für die Situation und die sich rapide entwickelnde Abwärtsspirale. Vor allem aber fehlte der Führung des 1. FC Köln das Gespür dafür, dass die Chemie im oberen Management nicht mehr stimmte: Wer Peter Stöger sah, stellte fest, dass ihn die ganze Entwicklung sichtlich mitnahm, er schien in kurzer Zeit um Jahre gealtert, stellte sich aber immer vor "seine Jungs", übernahm Verantwortung und wies aus diesem Grund aufkeimende Rücktrittsforderungen zurück.


"Wir haben Großes vor"

Geblendet von der - doch, hier darf man das Wort einmal verwenden - sensationellen Entwicklung des 1. FC Köln wurde das Augenmerk auf Dinge gelegt wie den - zugegeben notwendigen - Ausbau des Areals am Geissbockheim. Es folgte die unsägliche Diskussion über einen Stadion-Neubau, man war geblendet durch die überraschende Qualifikation zur Euroleague und übersah dabei, dass die Grundlage für sämtliche hochfliegenden Pläne der sportliche Erfolg des Clubs ist. Grundlage für den sportlichen Erfolg wiederum ist eine positive Grundstimmung im Team, eine Kaderplanung, die ihren Namen auch verdient und hinter der auch der Cheftrainer steht. Statt dessen wurde mit dem Verkauf von Anthony Modeste Geld gescheffelt - der Verein ist auf einmal so gut wie schuldenfrei und man sah sich schon beinahe als das weisse Ballet vom Rhein, zumindest, was Mitglieder-Anzahl und mittel- bis langfristig auch finanzielle Leistungsfähigkeit betrifft.


Fettnapf in der Wüste


Nach der erfolgreichen Saison 2016/17 schaffte es unser Vorstand, die wenigen Fettnäpfe, die sich auf der Hundewiese am Geissbockheim - vulgo "Wüste" genannt - verbergen, zielsicher zu treffen, seien es nun die Themen Kooperation mit China, Investoren, 100% FC - Dein Verein oder aber die Suche nach einem neuen Sportdirektor (Causa "Heldt"). Man begann, es sich mit dem - auch politisch - engagierten Anhang zu verscherzen - wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass auch diese Gruppierung des öfteren über das wohl gemeinte Ziel hinausgeschossen ist (Causa Hopp). Hier wurde von mehreren Seiten (aber vor allem der Seite der Führung unseres Clubs) Öl in ein Feuer gegossen, dass mittlerweile kaum noch zu löschen ist. Gerade von einem ehemaligen Vorstand eines Weltkonzerns, dessen Firmennamen den Eingang in diesen Blog vorerst nicht finden wird, hätte ich Grundkenntnisse in Mitarbeiter-Führung, Diplomatie und Ausgleich erwartet. Ich hätte erwartet, dass Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden, um bei den Reibungspunkten "Jacobs / Schmadtke", "Stöger / Schmadtke" und "#effzeh / Ultras" de-eskalierend einzuwirken. Leider Fehlanzeige, statt dessen präsentierte sich unser Präsident in bester kölscher Tradition des öfteren als beleidigte Leberwurst mit mangelnder Einsichtsfähigkeit.

Ich bin vor allem entsetzt, dass sich unsere hervorragende Außendarstellung, die sich Mannschaft, Geschäftsführung, Vorstand und auch die Fans in den letzten Jahren erarbeitet haben, mittlerweile kaum noch vorhanden ist - ein Rückfall in schwärzeste Zeiten.


Endspiele

Das hatten wir uns alle ein wenig anders vorgestellt: Wir träumten nach der erfolgreichen Saison 2016/17 vom Endspielen in Berlin und Lyon (#Goat2Lyon), stattdessen ruft Alexander Wehrle nun wöchentlich Endspiele für Peter Stöger aus - die dann aber auch bei einer Niederlage sich nicht als selbige herausstellen. Was eine solche Aussage im Kopf des Trainers und in den Köpfen der Mannschaft auslösen, mag sich jeder selbst ausmalen.

Meine Kommentar hierzu lautet: Schuster, bleib bei Deinen Leisten bzw. Wehrle, bleib bei Deinen Zahlen. Darin ist er ein Fachmann, und wir können froh sein, einen solch fähigen Kopf an den 1. FC Köln gebunden zu haben.
Allerdings: Lieber Alexander Wehrle, auch, wenn Du jetzt offiziell alleiniger Geschäftsführer der 1. FC Köln GmbH & Co KGaA bist: 
Bitte, halte Dich aus den die sportlichen Belange betreffenden Entscheidungen heraus - dafür fehlt Dir leider einfach der Sachverstand.

Peter Stöger hat den 1. FC Köln aus der Traufe gehoben, mit ihm haben wir einen kometenhaften Aufstieg erlebt (auch, wenn wir grade verglühen, aber die Gründe für diese verkorkste Saison habe ich ja oben bereits dargelegt). 

Peter Stöger hat zu diesem Zeitpunkt bereits ein kolportiertes Angebot der Borussia aus Dortmund abgelehnt, hat de facto ein Angebot als österreichischer Nationaltrainer abgelehnt (zu einem Zeitpunkt, als unser Club bereits auf dem Rücken lag). Er steht in Nibelungentreue zu diesem Club und zu dieser Stadt. Alleine der Respekt vor seiner Leistung als auch dem Menschen Peter Stöger gebietet einen anderen, einen angemessenen Umgang mit ihm.


Lösungsvorschläge

Peter Stöger hat - aus Liebe oder falsch verstandener Treue zu diesem Club - diverse Optionen verstreichen lassen (s. o.). Es wäre nur fair, wenn sich die Geschäftsführung und Vorstand daher mit Peter Stöger zusammen setzen und ihn fragen, was er aus seiner Sicht für die beste Lösung hält bzw. was seinem Wunsch entspricht. Sollte Peter Stöger sich für einen Abschied entscheiden (der mir das Wasser in die Augen treiben würde), dann soll es eben so sein - aber dann verschafft ihm bitte einen würdigen Abgang - den hat er sich nämlich, im Gegensatz zu einigen anderen handelnden Akteuren redlich verdient.

Mein Wunsch wäre es, den Weg mit Peter Stöger weiter zu gehen: Man muss noch nicht einmal das Argument bemühen, dass es derzeit keine (bezahlbaren) Nachfolger gibt, welche die verkorkste Saison noch irgendwie retten können. Daher:


Mit Peter Stöger in die 2. Liga und zurück in's Oberhaus

Auf Twitter postete @bankdruecker78 einen interessanten Vorschlag:
Nun gut, das Thema Pat Helmes hat sich zwischenzeitlich erledigt jedoch:
Ich würde es begrüßen, wenn Jörg Jakobs als neuen "Geschäftsführer Sport" installiert wird, natürlich weiterhin mit Peter Stöger als Cheftrainer. Jörg Jakobs hat bewiesen, dass er es kann, seine Scouting-Qualitäten sind unbestritten, auch das Verhältnis zu Peter Stöger wirkt intakt.

In der Rückrunde ist die Rückkehr unser Rekonvaleszenten Jonas Hector, Marcel Risse, Leonard Bittencourt, Dominique Heintz und Jhón Cordoba zu erwarten, auch Marco Höger sollte wieder fit werden. Mit diesen Führungsspielern an ihrer Seite dürften auch unsere Nachwuchsspieler Özcan, Klünter, Meré, Nartey und Queiros weiter aufblühen. Und vergessen wir unsere Jungs aus der U21 nicht - auch hier haben wir einige Spieler, die auf dem besten Weg zum Profi sind - Beispiel Yann Bissek.

Die Abgänge von Timo Horn, Leonhard Bittencourt, Jhón Cordoba und Dominique Heintz spätestens zur Saison 2018/19 werden kaum zu verhindern sein. Ebenfalls wird es Spieler geben, von denen man sich aus Leistungs- als auch Finanz-Gründen wird trennen müssen: Hier sind schmerzhafte Schnitte erforderlich - was allerdings durch Vertragsverlängerungen, über die man nachträglich nur den Kopf schütteln kann, sich teilweise schwierig gestalten dürfte.

Peter Stöger hat ein größeres Herz für diesen Verein und mehr Eier im Trachten-Jankerl als Geschäftsführung und Vorstand zusammen. Daher: Aus den gemachten Fehlern lernen und mit Peter Stöger notfalls auch in die 2. Liga - alles andere ist weder den Fans noch einem neutralen Beobachter (der ich zugegebenermaßen nicht bin) nicht zu vermitteln.






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